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Ein Einblick in das Sorgerecht und die Obsorge

Die Trennung von Eltern ist oft eine emotionale Zeit, in der das Wohl der Kinder im Mittelpunkt steht. Ein Hauptanliegen dabei ist, zu klären, wie die Obsorge geregelt wird. In diesem Artikel beleuchten wir das Konzept der Obsorge, die Kriterien, die bei der Zuteilung berücksichtigt werden und die Unterschiede zwischen Obsorge und Kontaktrecht.

Was bedeutet Obsorge?

Obsorge ist ein Begriff, der die elterlichen Rechte und Pflichten in Bezug auf Pflege, Erziehung, Vermögenssorge und gesetzliche Vertretung von Kindern umfasst. Je nach Alter des Kindes beinhaltet dies eine Vielzahl von Entscheidungen, wie beispielsweise die Wahl der Bildungseinrichtung, Änderungen des Wohnsitzes oder medizinische Versorgung. Der Elternteil, dem die Obsorge zugesprochen wird, entscheidet in der Regel auch über den Hauptwohnsitz des Kindes.

Gemeinsame Obsorge nach der Scheidung

Im Falle einer Scheidung bleibt die Obsorge grundsätzlich bei beiden Elternteilen. Es ist jedoch auch möglich, eine andere Regelung zu treffen, wenn dies für die Eltern praktikabler ist. Ein häufiges Szenario, das zu einer Änderung führen kann, ist, wenn ein Elternteil ins Ausland zieht, wodurch die gemeinsame Obsorge erschwert wird. Bei einvernehmlichen Scheidungen ist eine Vereinbarung über die Obsorge sogar erforderlich.

Anträge auf Übertragung der Obsorge

In strittigen Scheidungsfällen ist es nicht unüblich, dass ein Elternteil die alleinige Obsorge beantragt. Es ist wichtig zu beachten, dass Fehlverhalten in der Ehe in der Regel keinen ausreichenden Grund für eine Änderung der Obsorge darstellt. Das Wohl des Kindes ist das Hauptkriterium, das bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt wird.

Obsorge vs. Kontaktrecht

Es besteht oft Verwirrung zwischen der Obsorge und dem Kontaktrecht. Es ist wichtig zu wissen, dass Kontaktrechte unabhängig von der Obsorge-Vereinbarung existieren können. In Fällen, in denen das Wohl des Kindes nicht gefährdet ist, können Kontaktrechte oft schneller gerichtlich durchgesetzt werden als eine Änderung der Obsorge.

Rechte des nicht obsorgeberechtigten Elternteils

Der Elternteil, der nicht das Sorgerecht hat, behält bestimmte Rechte, einschließlich Informations- und Äußerungsrechte. Dies bedeutet, dass sie über wesentliche Maßnahmen und Entscheidungen informiert werden müssen, wie z.B. Änderungen des Namens, der Religion oder des Wohnorts des Kindes. Das Gericht kann auch genehmigen, dass der nicht obsorgeberechtigte Elternteil direkt bei Ärzten oder Schulen Informationen einholt.

Résumé

Bevor Sie sich auf ein potenziell langwieriges Obsorgeverfahren einlassen, ist es ratsam zu prüfen, ob die bestehenden Kontakt-, Informations- und Äußerungsrechte ausreichen, um Ihren elterlichen Verpflichtungen und Bedürfnissen gerecht zu werden. Das Hauptziel sollte immer das Wohl des Kindes sein.

Rechtsanwalt in Salzburg | RA Mag. Bernhard Brandauer LLB.oec

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