Immobilienmakler-Provisionen: So sparen Sie Geld

Haus

In einer Zeit, in der der Immobilienmarkt boomt und Kauf- sowie Mietpreise steigen, stellt sich die Frage nach der Maklerprovision als entscheidender Kostenfaktor für Käufer und Mieter. Doch Sie müssen diese Gebühr nicht immer zahlen!

Problematische Provisionen

Häufig wird beim Kauf oder der Vermietung von Immobilien ein Makler eingeschaltet, der normalerweise eine Provision für seine Dienstleistungen erhält. In der Praxis gibt es jedoch Fälle, in denen Anbieter versuchen, auf verschiedenen Ebenen der Wertschöpfungskette zu profitieren. Hierbei gibt es oft Verbindungen zwischen Verkäufern und Maklern, die Fragen aufwerfen, ob und unter welchen Bedingungen der Makler berechtigt ist, eine Provision zu verlangen.

Rechtlicher Hintergrund

Laut § 6 Abs. 4 des Maklergesetzes steht dem Makler keine Provision zu, wenn er selbst Vertragspartner ist oder wenn das Geschäft mit dem Verkäufer wirtschaftlich einem Geschäft entspricht, das der Makler selbst abgeschlossen hat. Ein wirtschaftliches oder familiäres Naheverhältnis zwischen Makler und Verkäufer, welches die Interessen des Käufers beeinträchtigen könnte, führt dazu, dass der Makler nur dann eine Provision erhalten kann, wenn er den Käufer unverzüglich über dieses Verhältnis informiert. Diese Regelung dient dem Schutz des Käufers.

Wann liegt ein Eigengeschäft vor?

Ein Eigengeschäft, bei dem der Makler keinen Provisionsanspruch hat, liegt vor, wenn der Makler im Verhältnis zum Verkäufer eine dominante Position einnimmt, wie etwa, wenn eine Muttergesellschaft durch eine Tochtergesellschaft vermittelt. Die Rechtsprechung berücksichtigt hierbei die spezifischen Umstände des Einzelfalls.

Wann besteht ein Naheverhältnis?

Ist kein Eigengeschäft gegeben, muss überprüft werden, ob zwischen Makler und Verkäufer ein „sonstiges familiäres oder wirtschaftliches Naheverhältnis“ besteht. Hierbei sind die Art und das Ausmaß der wirtschaftlichen Verknüpfungen entscheidend.

Pflicht zur Aufklärung

Der Makler muss den Käufer vor Beginn seiner Tätigkeit über ein mögliches Naheverhältnis informieren. Für Verbraucher ist eine schriftliche Benachrichtigung gemäß § 30b Abs. 2 KSchG erforderlich.

Vertragsformulare und Warnfunktion

Standardisierte Hinweise zu einem Naheverhältnis müssen deutlich hervorgehoben werden, um die beabsichtigte Warnfunktion zu erfüllen. Der Grad der Offenlegung des Naheverhältnisses muss im Einzelfall beurteilt werden.

Résumé

Käufer können die Maklerprovision umgehen, wenn ein Eigengeschäft vorliegt oder die Pflicht zur Aufklärung über ein Naheverhältnis verletzt wurde. Für Makler ist es wichtig, frühzeitig und ausreichend (schriftlich für Verbraucher) über Naheverhältnisse zu informieren, um den Provisionsanspruch zu sichern. Überdies können unrechtmäßig gezahlte Provisionen innerhalb von 30 Jahren zurückgefordert werden.

Die Bedeutung einer Due Diligence beim Immobilienkauf

Raumpläne

Das Investieren in Immobilien ist häufig mit einer gewissen Unsicherheit und mangelnder Information verbunden. Um potenzielle Risiken rechtzeitig zu erkennen und zu reduzieren, ist es üblich, eine sorgfältige Überprüfung, auch bekannt als Due Diligence, durchzuführen.

Was versteht man unter Due Diligence?

Die Due-Diligence-Untersuchung schützt Käufer bei der Anschaffung von Vermögenswerten und deckt dabei wesentliche Risiken auf. Die Art der Prüfung hängt von den spezifischen Gegebenheiten ab. In der Regel wird die Due Diligence bei dem Erwerb von

  • Firmen oder Anteilen,
  • bedeutenden Immobilieninvestitionen sowie
  • Börsennotierungen

von Fachberatern durchgeführt.

Spezifische Due Diligence für Immobilien

Während einer Due Diligence werden Immobilien vor dem Kauf hinsichtlich wirtschaftlicher, rechtlicher, steuerlicher und finanzieller Aspekte untersucht. Basierend auf diesen Daten können auch technische und ökologische Bedingungen beurteilt und Risiken minimiert werden.

Für den Kauf von Immobilien sind normalerweise fünf Analysebereiche von Bedeutung:

  • Finanz-Due-Diligence: Risikoanalyse und finanzielle Bewertung des Objekts
  • Rechtliche Due Diligence: Prüfung der Grundbuchinformationen, Mietverträge und weitere rechtliche Vereinbarungen
  • Steuer-Due-Diligence: Bewertung von steuerlichen Risiken
  • Technische Due Diligence: Beurteilung des Zustands des Gebäudes und anfallende Instandhaltungskosten
  • Umwelt-Due-Diligence: Untersuchung von möglichen Altlasten auf dem Grundstück und im Gebäude

Durchführung einer Immobilien-Due-Diligence

Der Prozess einer Immobiliendue-Diligence ist unkompliziert. Zunächst wird ein Fragebogen an den Verkäufer gesendet, der alle Fragen beantwortet und die erforderlichen Informationen und Dokumente digital bereitstellt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Verkäufer dem Käufer Vollmachten ausstellt, um benötigte Daten bei Behörden anzufragen.

Anschließend werden die Informationen analysiert und ausgewertet. Bei Unklarheiten oder wenn weitere Daten erforderlich sind, werden diese durch Nachfragen geklärt. Wenn keine unüberwindbaren Hindernisse, sogenannte „Deal Breaker“, auftreten, erhält der Käufer einen ausführlichen Due-Diligence-Bericht für die betreffende Immobilie, der alle relevanten Daten, Informationen, Risiken und potenzielle Lösungen enthält.

Der Wert eines Rechtsanwalts beim Immobilienkauf

Team Business, Handschlag

Verträge ähneln Versicherungspolizzen, deren wahre Bedeutung sich häufig erst in Krisenzeiten offenbart.

Kaufverträge

Selbstverständlich ist es möglich, Grundstücke, Häuser oder Eigentumswohnungen durch eine mündliche Vereinbarung oder mit einem Online-Formular zu erwerben. Die Inanspruchnahme eines Rechtsanwalts mag zunächst kostenintensiver wirken, bietet jedoch die höchste Absicherung für alle Beteiligten am Vertrag.

Erstellung des Vertrags

Bei der Erwerbung einer Immobilie fungiert der Rechtsanwalt nicht nur als Verfasser des Vertrags, sondern übernimmt auch eine treuhänderische Funktion. Als Treuhänder nimmt er den vereinbarten Kaufbetrag entgegen und hinterlegt das Geld auf einem speziellen Konto. Sobald alle Konditionen der Treuhandvereinbarung erfüllt sind, beispielsweise wenn das Eigentum unbelastet im Grundbuch verzeichnet ist, leitet der Treuhänder die Zahlung an den Verkäufer weiter. Dabei stellt der Rechtsbeistand sicher, dass die Zahlung unter den festgelegten Bedingungen erfolgt und übernimmt zudem folgende Aufgaben, die ein „Privatperson als Vertragsverfasser“ nicht erbringen kann:

  • Umfassende und unparteiische Konsultation bezüglich aller juristischen Elemente des Abkommens.
  • Untersuchung potenzieller Rechte, die im Grundbuch verzeichnet sind, wie Nutzungsrechte, Servitutsrechte oder Wegerechte.
  • Überprüfung der Raumordnung, Risikozonen oder Vorhandensein einer rechtlich abgesicherten Zufahrtsmöglichkeit.
  • Beschaffung von erforderlichen Genehmigungen wie Grundstücksverkehrsgenehmigung, Zustimmungserklärungen für die Übernahme von Krediten (z.B. Wohnungsbauförderung) oder Löschungserklärungen.
  • Kontrolle im Einklang mit der Anti-Geldwäscherichtlinie für Geldüberweisungen.
  • Digitaler Eintrag im Grundbuch über den elektronischen Rechtsverkehr.
  • Kalkulation der Grundstückserwerbssteuer, Eintragungsgebühr und Immobilienertragssteuer sowie deren Einziehung und Weiterleitung an das Finanzamt.

Genauigkeit in der Vertragsgestaltung

Während des Immobilienerwerbs gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Die Anfertigung der Vertragsdokumente ist nur ein kleiner Bestandteil. Dank seiner umfangreichen Erfahrung in Rechtsstreitigkeiten weiß ein Rechtsanwalt um die möglichen Konsequenzen, die ungenaue Formulierungen nach sich ziehen können. Häufig wird erst Jahre nach Abschluss des Vertrags, ähnlich wie bei einer Versicherungspolizze, deutlich, wie essentiell präzise Vertragsklauseln bei Schadensfällen oder Gewährleistungsansprüchen sind.