Ehe vs. Eingetragene Partnerschaft: Was Sie wissen sollten

Ehe und eingetragene Partnerschaft bieten jeweils eigene Vorzüge und Voraussetzungen. Doch welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es? Und welches Modell passt zu Ihnen? Seit 2019 können sowohl homosexuelle als auch heterosexuelle Paare in Österreich den Bund fürs Leben in Form einer Ehe oder einer eingetragenen Partnerschaft eingehen.

Die eingetragene Partnerschaft – Was ist das?

Die eingetragene Partnerschaft repräsentiert eine dauerhafte Bindung zwischen zwei Menschen mit beidseitigen Rechten und Pflichten. Sie ist für Paare gleichen oder unterschiedlichen Geschlechts offen und kann in einem Standesamt Ihrer Wahl oder an einem geeigneten Ort abgeschlossen werden.

Kann man eine eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln (und umgekehrt)?

Eine eingetragene Partnerschaft oder Ehe in das jeweils andere Rechtsinstitut umzuwandeln ist nicht ohne weiteres möglich. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Paare, die eine eingetragene Partnerschaft eingegangen sind, als eine Heirat noch nicht möglich war, können in Österreich auch ohne Auflösung ihrer eingetragenen Partnerschaft heiraten.

Gemeinsamkeiten von Ehe und eingetragener Partnerschaft

Eine eingetragene Partnerschaft ähnelt in vielen Aspekten einer Ehe. Die Partner sind einander zu einer umfassenden partnerschaftlichen Lebensgemeinschaft und Vertrauensbeziehung verpflichtet, inklusive gemeinsamer Wohnsitz, angemessene Interaktion und gegenseitige Unterstützung.

Wo liegen die Unterschiede?

Obwohl Ehe und eingetragene Partnerschaft auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, gibt es einige Unterschiede. In Österreich muss man volljährig sein, um eine Ehe einzugehen. Unter besonderen Bedingungen kann man allerdings bereits mit 16 Jahren heiraten. Für eine eingetragene Partnerschaft gibt es keine Ausnahmen – hier müssen beide Partner mindestens 18 Jahre alt sein.

Auflösung der eingetragenen Partnerschaft

Die Auflösung einer eingetragenen Partnerschaft kann einvernehmlich erfolgen. Zuständig ist grundsätzlich das jeweilige Bezirksgericht. Bei Uneinigkeit muss eine Klage zur Auflösung der eingetragenen Partnerschaft eingereicht werden.

Unterhalt nach der eingetragenen Partnerschaft?

Die Unterhaltsverpflichtungen nach einer eingetragenen Partnerschaft entsprechen im Wesentlichen denen einer Ehe. Kleine Unterschiede existieren dennoch. Die Aufteilung des gemeinsamen Vermögens erfolgt analog zu den Regeln der Ehe.

Kindeswohl nach der Trennung: Regeln beim Umzug

Trennungen können kompliziert sein – besonders wenn Kinder involviert sind. Hier ist ein umfassender Leitfaden, der Ihnen helfen soll, den Prozess zu verstehen und den besten Weg für Ihr Kind zu finden.

Trennung und das Wohl des Kindes

Wenn sich Eltern trennen, bleibt eine Bindung durch ihre Kinder bestehen. Sie müssen gemeinsam wichtige Entscheidungen über Erziehung, Schule, Hobbys, medizinische Fragen und insbesondere den Wohnort des Kindes treffen. Gerade wenn es einen internationalen Bezug gibt oder Eltern beruflich ins Ausland ziehen möchten, wird die Frage nach dem Wohnort des Kindes zu einer komplexen Angelegenheit.

Obsorge: Eine Schlüsselfrage

Die Obsorge umfasst die Pflege und Erziehung des Kindes sowie die gesetzliche Vertretung und Verwaltung des Vermögens des Kindes. Bei unverheirateten Eltern hat die Mutter automatisch das alleinige Obsorgerecht, aber die Eltern können gemeinsam ein Obsorgerecht vereinbaren. Bei verheirateten Eltern haben beide automatisch das Obsorgerecht.

Situation bei alleiniger Obsorge

Hier ist es wichtig, zwischen Wohnort und Aufenthaltsort zu unterscheiden. Der obsorgeberechtigte Elternteil kann den Wohnort des Kindes bestimmen und auch allein über eine Verlegung des Wohnortes ins Ausland entscheiden. Jedoch hat der nicht obsorgeberechtigte Elternteil das Recht, informiert zu werden und sich zu äußern.

Situation bei gemeinsamer Obsorge: Hauptaufenthalt ist entscheidend

Bei gemeinsamer Obsorge, aber getrenntem Wohnen, ist der Hauptaufenthalt des Kindes zu bestimmen. Diese Person darf grundsätzlich über den Wohnort des Kindes entscheiden. Bei einem Umzug ins Ausland oder an einen weit entfernten Ort im Inland gibt es jedoch Besonderheiten zu beachten.

Kommunikationspflichten bei einem Umzug

Die Verlegung des Wohnortes von Kindern ist ein sensibles Thema. Es ist wichtig, korrekt vorzugehen, um nicht des Kindesentzugs beschuldigt zu werden. Der andere Elternteil muss rechtzeitig und nachweislich über die Umzugspläne informiert werden. Seine Meinung muss berücksichtigt werden, wenn sie dem Wohl des Kindes am besten entspricht.

Sondersituation: Nicht festgelegter Hauptaufenthalt oder Doppelresidenz

Die Situation ist etwas komplexer, wenn kein Hauptaufenthalt festgelegt wurde oder wenn die Eltern das Kind gleichberechtigt betreuen (Doppelresidenzmodell). In solchen Fällen kann der Wohnort des Kindes nur mit Zustimmung beider Elternteile oder der Genehmigung des Gerichts ins Ausland verlegt werden.

Eheverträge: Ein Fahrplan für die harmonische Trennung

Eheverträge genießen oft einen weniger positiven Ruf, da sie hauptsächlich von der wirtschaftlich stärkeren Partei erwirkt werden. Sie bieten jedoch auch die Möglichkeit, eine gerechte Lösung für beide Seiten zu finden.

Der Ehevertrag

Trotz des allgemeinen negativen Rufs sind Eheverträge keineswegs ohne Wert. Im Gegenteil, sie sind tatsächlich ein wichtiger Teil der Ehe. Denn ob man es wahrhaben will oder nicht, die Ehe ist ein Vertrag. Warum sollte man also nicht mitentscheiden, was darin enthalten sein sollte?

Wann sollte man einen Ehevertrag in Betracht ziehen?

Menschen, die heiraten, tun dies oft aus Liebe. Aber die Ehe ist nicht nur eine Liebeserklärung. Es ist auch eine rechtliche Vereinbarung. Es ist wichtig zu beachten, dass in Österreich immer noch das Verschuldensprinzip gilt. Dies bedeutet, dass man bei einer Scheidung nur unter bestimmten Umständen Anspruch auf Unterhalt hat. Dies kann zu unerwünschten Konflikten und Enttäuschungen führen, besonders wenn man nicht nachweisen kann, dass der andere Partner „schuld“ ist. Daher kann der Abschluss eines Ehevertrags in solchen Situationen eine gerechtere Lösung bieten.

Ausgewogene Eheverträge: Der Schlüssel zur Gerechtigkeit

Eheverträge werden oft vom wirtschaftlich stärkeren Teil initiiert, um sich im Falle einer Scheidung abzusichern. Das ist verständlich und nicht verwerflich. Insbesondere bei erheblichen Unterschieden in den Einkommensverhältnissen oder beim Besitz von Immobilien wird ein Ehevertrag empfohlen. Aber es ist wichtig, dass diese Vereinbarungen fair und ausgewogen sind.

Der faire Umgang mit Eheverträgen

Ein guter Tipp für den Umgang mit Eheverträgen ist, fair zu sein. Jemanden unter Druck zu setzen oder zu zwingen, einen Vertrag zu unterschreiben, ist absolut nicht akzeptabel. Eheverträge führen zu einer guten Einigung, die auch vor Gericht Bestand hat, wenn sie möglichst ausgeglichen sind. Bei einem Ehevertrag ist es auch sinnvoll, alle paar Jahre die Situation neu zu bewerten.

Résumé

Vielleicht ist es an der Zeit, das Bild des Ehevertrags zu überdenken. Mit einer rechtlichen Vereinbarung können Ehepartner nicht nur regeln, wer im Falle einer Scheidung etwas erhält, sondern auch, wie das gemeinsame Vermögen fair verteilt wird. Ohne Schlammschlacht. Das kann auch als eine Form des Liebesbeweises gesehen werden. Es ist daher wichtig, den Wert und die Vorteile eines Ehevertrags zu erkennen und zu schätzen.