Mietvertrag: Befristet versus Unbefristet

Bei der Wohnungssuche steht man oft vor der Entscheidung, sich zwischen einem befristeten und einem unbefristeten Mietvertrag zu entscheiden. Doch was genau sind die Unterschiede und welche Option bietet mehr Vorteile? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Kernunterschiede zwischen befristeten und unbefristeten Mietverträgen

Mietverträge können generell in zwei Kategorien eingeteilt werden: befristet und unbefristet. Diese unterscheiden sich vor allem in Bezug auf die Mietdauer und die Kündigungsmodalitäten. Bei befristeten Verträgen wird die Mietdauer im Vertrag explizit festgelegt, während sie bei unbefristeten Verträgen flexibel ist.

Wie lange kann ein Mietvertrag befristet sein?

Die Dauer eines befristeten Mietvertrags kann variieren. Sie muss jedoch mindestens drei Jahre betragen und kann sogar weit darüber hinausgehen, zum Beispiel auf zehn Jahre oder mehr festgelegt werden. Ein solcher Vertrag endet automatisch mit Ablauf der vereinbarten Frist.

Gesetzliche Regelungen zur Befristung

Für Wohnungen, die ganz oder teilweise dem Mietrechtsgesetz (MRG) unterliegen, ist eine Mindestbefristung von drei Jahren vorgeschrieben. Befristungen unter dieser Mindestdauer sind gesetzwidrig und führen zur automatischen Umwandlung in einen unbefristeten Vertrag.

Kann ein befristeter Mietvertrag verlängert werden?

Ja, befristete Mietverträge können problemlos verlängert werden.

Vorzeitige Kündigung bei befristeten Verträgen

Bei Wohnungen, die dem MRG unterliegen, kann der Mietvertrag vorzeitig mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist aufgelöst werden. Bei Wohnungen, die nicht dem MRG unterliegen, besteht kein vorzeitiges Kündigungsrecht, es sei denn, dies wurde vertraglich vereinbart.

Mindestmietdauer bei befristeten Verträgen

Eine vorzeitige Kündigung bei befristeten Mietverträgen, die dem MRG unterliegen, ist für den Mieter erst nach einem Jahr möglich, und es folgt eine dreimonatige Kündigungsfrist. Ein Auszug vor 16 Monaten ist daher nicht möglich.

Kündigungsfrist bei unbefristeten Mietverträgen

Für unbefristete Mietverträge beträgt die Kündigungsfrist für beide Parteien in der Regel einen Monat, sofern nicht vertraglich anders festgelegt.

Résumé

Die Entscheidung zwischen einem befristeten und einem unbefristeten Mietvertrag hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der gewünschten Flexibilität und den persönlichen Lebensumständen. Beide Vertragsarten haben ihre Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten.

Immobilienkauf in Österreich: Was Sie über Nebenkosten wissen müssen

Der Traum vom Eigenheim ist für viele Menschen ein erstrebenswertes Ziel. Doch neben dem eigentlichen Kaufpreis für Haus oder Wohnung fallen weitere, oft unterschätzte, Nebenkosten an. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Kaufnebenkosten Sie beim Erwerb einer Immobilie in Österreich berücksichtigen sollten.

Achtung vor der Vertragsunterzeichnung: Versteckte Kosten

Die Suche hat ein Ende, die Wunschimmobilie ist gefunden. Jetzt steht nur noch die Vertragsunterzeichnung aus. Doch bevor Sie den Stift zücken, sollten Sie sich über die anfallenden Nebenkosten im Klaren sein. Diese können je nach Umständen und Lage variieren und werden oft unterschätzt – vor allem, wenn Ihr Budget knapp ist oder das Objekt der Begierde bereits mehr kostet als ursprünglich geplant.

Was sind Kaufnebenkosten?

Kaufnebenkosten sind alle zusätzlichen Kosten, die beim Erwerb einer Immobilie anfallen. Sie liegen in Österreich durchschnittlich bei etwa 10% des Kaufpreises. Der genaue Wert kann allerdings variieren, insbesondere wenn ein Makler involviert ist.

Eintragung ins Grundbuch

Für die Eintragung ins Grundbuch, auch „Verbücherung“ genannt, fallen Gebühren in Höhe von 1,1% des Kaufpreises an. Eine zusätzliche Gebühr von 1,2% entsteht, wenn die Immobilie mit einer Hypothek belastet ist.

Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer beträgt grundsätzlich 3,5% des Kaufpreises und beinhaltet die Umsatzsteuer. Bei Verkäufen innerhalb der Familie wird der Steuersatz auf 2% reduziert.

Notar- und Anwaltskosten

Für die Erstellung des Kaufvertrags und die Eintragung ins Grundbuch wird in der Regel ein Notar oder Rechtsanwalt benötigt. Die Gebühren dafür variieren zwischen 1-3% des Kaufpreises oder können als Pauschalhonorar vereinbart werden.

Maklergebühren

Falls ein Makler beteiligt ist, kommen noch Provisionen hinzu. Diese liegen, sofern der Kaufpreis über 48.448,52 Euro beträgt, bei maximal 3,6% des Kaufpreises inklusive Mehrwertsteuer.

Zusatzkosten: Was noch anfallen kann

Zusätzlich zu den obligatorischen Nebenkosten können weitere Ausgaben auftreten, beispielsweise:

Gutachten von Sachverständigen, Umzugskosten, Gartengestaltung, Finanzierungsnebenkosten bei Kreditaufnahme (ca. 5% des Kreditbetrages), Kosten für Renovierungsarbeiten, …

Résumé

Die Nebenkosten beim Immobilienkauf können rasch ansteigen und Ihr Budget belasten. Eine detaillierte Planung, die alle potenziellen Nebenkosten berücksichtigt, ist daher unerlässlich.

Geerbte Immobilie: Ihr umfassender Leitfaden

Ein Haus oder eine Wohnung zu erben stellt eine Herausforderung dar, die sowohl finanzielle als auch rechtliche Überlegungen erfordert. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie gerade eine Immobilie geerbt haben.

Grundsätzliche Überlegungen

Es ist wichtig, sich frühzeitig und umfassend mit den verschiedenen Aspekten der Immobilien-Erbschaft auseinanderzusetzen. Welche Schritte sind erforderlich? Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Welche Herausforderungen kommen auf Sie zu?

Erbschaft antreten oder ausschlagen

Eine der ersten Fragen ist, ob Sie das Erbe antreten möchten oder nicht. Sie haben in der Regel mindestens vier Wochen Zeit für diese Entscheidung. Beachten Sie, dass das Erbe nicht nur Vermögenswerte, sondern auch eventuelle Schulden umfassen kann. Informieren Sie sich daher gut über die finanzielle Situation der Immobilie.

Finanzamt und rechtliche Pflichten

Das Erbschaftsgesetz verlangt, dass Erbinnen und Erben die Erbschaft beim Finanzamt melden. Versäumen Sie diese Pflicht, drohen Geldstrafen.

Grunderwerbssteuer und weitere Gebühren

In Österreich ist das Erben einer Immobilie grundsätzlich steuerfrei. Trotzdem fallen Kosten an, wie die Grunderwerbssteuer. Diese Steuer hängt vom Wert der Immobilie ab und beträgt zwischen 0,5 und 3,5 Prozent des Immobilienwerts.

Eintragung ins Grundbuch

Nach der gerichtlichen Übergabe der Verlassenschaft müssen Sie die Eintragung ins Grundbuch beantragen. Für die Anmeldung werden verschiedene Dokumente und Gebühren benötigt.

Die Immobilie selbst nutzen

Wenn Sie die Immobilie selbst nutzen möchten, berücksichtigen Sie den Zustand der Immobilie und eventuelle Renovierungskosten. Auch das Mietrecht spielt eine Rolle, wenn das Objekt bereits vermietet ist.

Vermietung der Immobilie

Soll die Immobilie vermietet werden, müssen Sie die Mieteinnahmen versteuern. Eine professionelle Beratung ist in diesem Fall empfehlenswert.

Verkauf der geerbten Immobilie

Beim Verkauf der Immobilie sind verschiedene Aspekte wie Grundschulden, Hypotheken und die Immobilienertragssteuer zu beachten.

Résumé

Das Erben einer Immobilie ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Überlegung und Planung erfordert. Dieser Leitfaden bietet Ihnen eine umfassende Übersicht, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern.