Markenrecht: Rechtsstreit wegen Nachahmerprodukt

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Markenrecht: Rechtsstreit wegen Nachahmerprodukt

Ein aktuelles Urteil des Obersten Gerichtshofs stärkt den Schutz bekannter Marken gegen Rufausbeutung. Im Mittelpunkt steht der Rechtsstreit zwischen dem Inhaber der Marke „Jägermeister“ und einer Warenhandelskette. Erfahren Sie, wie ähnliche Produktgestaltungen zu einer Verletzung von Markenrechten führen können.

Hintergrund

Die Klägerin ist seit Jahrzehnten Inhaberin der Wortmarke „Jägermeister“ sowie mehrerer starker Bild- und Wortbildmarken, unter denen sie einen Kräuterlikör vertreibt. Die beklagte Warenhandelskette brachte unter einer Eigenmarke ebenfalls einen Kräuterlikör auf den Markt, dessen Produktausstattung Ähnlichkeiten mit dem Original aufwies.

Rechtliche Schritte

Die Klägerin beantragte eine einstweilige Verfügung, um der Beklagten vorläufig zu untersagen, deren Kräuterlikör unter Verwendung der strittigen Produktausstattungen zu bewerben, anzubieten, in Verkehr zu bringen, einzuführen, auszuführen und/oder zu vertreiben.

Entscheidung des Obersten Gerichtshofs

Das höchste Gericht bestätigte die Entscheidungen der Vorinstanzen zugunsten der Klägerin. Es sah keine rechtfertigenden Gründe für die von der Beklagten gewählte Ausstattung und Etikettierung ihres Kräuterlikörs.

Zentrale Aspekte der Urteilsbegründung

  • Auffällige Ähnlichkeit: Die Farbkombination, die Frakturschrift auf oranger Banderole und die bildliche Darstellung (Hirschkopf) wurden in ihrer Gesamtheit als deutliche Anlehnung an die bekannten Marken der Klägerin bewertet.

  • Gedankliche Verknüpfung: Das Gericht erkannte eine klare Assoziation zum Original-Produkt.

  • Rufausbeutung: Die Ähnlichkeit wurde als Versuch gewertet, vom Ansehen der bekannten Marke zu profitieren.

Beurteilung der Eigenmarke der Beklagte

Die rot-weiße Marke der beklagten Partei wurde nach Ansicht des Gerichts nicht in ausreichend auffälliger Weise auf dem Produkt angebracht, um die gedankliche Verknüpfung zu den Marken der Klägerin zu beseitigen.

Résumé

Dieses Urteil unterstreicht die Bedeutung des Schutzes bekannter Marken vor Rufausbeutung. Es zeigt die rechtlichen Risiken auf, die entstehen können, wenn sich Produktgestaltungen zu stark an etablierte Marken anlehnen.

Rechtsanwalt in Salzburg | RA Mag. Bernhard Brandauer LLB.oec

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