Leitfaden zum Markenschutz: Schritte, Kosten und Optionen

Markenschutz spielt eine entscheidende Rolle in der Unternehmenswelt. Doch welche Möglichkeiten gibt es und wie können Sie vorgehen, um Ihre Marke effektiv zu schützen? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.

Verschiedene Wege zum Markenschutz

Je nach Reichweite, die der Schutz Ihrer Marke abdecken soll, können Sie zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen:

Der Markenschutz erstreckt sich nur auf das Land, in dem der Schutz beantragt wird – etwa Österreich.

Hierbei können Sie mehrere Länder angeben, in denen Ihre Marke geschützt werden soll. Voraussetzung ist allerdings eine bereits bestehende nationale Anmeldung.

Der Markenschutz gilt in diesem Fall für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Schritt 1: Recherche im Vorfeld

Zunächst sollten Sie prüfen, ob es bereits ähnliche oder identische Marken gibt. Folgende Hilfsmittel können Sie nutzen:

  • Internetrecherche: Durchsuchen Sie das Web nach Ihrer Wunsch-Marke oder ähnlichen Produkten.
  • Auskunftsportal des österreichischen Patentamts: see-ip.patentamt.at
  • Beratung durch das Patentamt: Hier erhalten Sie Auskunft zu ähnlichen oder identischen Markennamen.
  • Juristische Unterstützung: Ein spezialisierter Anwalt kann Ihnen wertvolle Tipps geben.

Schritt 2: Markenanmeldung

Die eigentliche Anmeldung erfolgt in der Regel über das österreichische Patentamt. Die Anmeldung kann entweder online oder in Papierform erfolgen und muss u.a. folgende Angaben enthalten:

  • Waren oder Dienstleistungen, für die die Marke geschützt werden soll
  • Die Marke selbst
  • Persönliche Daten des Anmelders

Schritt 3: Prüfungsverfahren

Nach der Anmeldung wird diese auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft. Sie erhalten ebenfalls das Ergebnis einer Ähnlichkeitsrecherche, um zu sehen, ob bereits ähnliche Marken registriert sind.

Kosten des Markenschutzes

Die Anmeldegebühr beläuft sich derzeit auf 300 Euro. Generell ist der Betrag stark von der jeweiligen Art der angestrebten Marke abhängig – außerdem ist beispielsweise eine Onlineanmeldung oftmals günstiger. Eine konkrete Differenzierung ist auf der Website des Patentamts zu finden.

Résumé

Der Markenschutz ist ein wichtiger Bestandteil jeder Unternehmensstrategie. Dieser Blogbeitrag hat Ihnen hoffentlich einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Optionen und den Anmeldeprozess gegeben. 

Die Bedeutung der Markenanmeldung für Unternehmen in Österreich

Gerade als Startup beispielsweise ist Kreativität eine Ihrer größten Ressourcen. Innovative und erfolgsversprechende Ideen sind das Herzstück Ihres Unternehmens. Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihr einzigartiger Produktname oder Ihre Geschäftsidee in Österreich rechtlich geschützt ist? In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige zum österreichischen Markenrecht und wie Sie Ihren Markennamen effektiv schützen können.

Was versteht das österreichische Recht unter einer Marke?

Das Markenschutzgesetz (MSchG) ist die Hauptquelle für Bestimmungen zum Markenrecht in Österreich. Laut § 1 MSchG ist eine Marke definiert als jedes Zeichen, das dazu geeignet ist, die eigenen Waren oder Dienstleistungen von denen anderer Unternehmen zu unterscheiden. Eine wichtige Voraussetzung ist die grafische Darstellbarkeit des Zeichens.

Verschiedene Arten von Marken im Überblick

  • Wortmarke: Hierbei handelt es sich um Marken, die sich allein durch den Wortlaut, Namen oder Begriff definieren.
  • Bildmarke: Diese Marken sind ausschließlich durch grafische Elemente dargestellt, wie zum Beispiel das Apple-Logo.
  • Wortbildmarke: In dieser Kategorie werden Schriftzüge mit grafischen Elementen kombiniert, wie das VW-Emblem.

Zusätzlich gibt es noch spezielle Markenarten wie 3D-Marken, Farbmarken und Klangmarken. Einige Markenarten wie Bewegungsmarken oder Geruchsmarken sind allerdings schwierig zu registrieren.

Ausnahmen im Markenrecht: Welche Zeichen können nicht registriert werden?

Laut § 4 MSchG sind bestimmte Zeichen von der Markenregistrierung ausgeschlossen. Dazu gehören:

  • Zeichen, welche die obigen Voraussetzungen des § 1 MSchG nicht erfüllen
  • Irreführende Zeichen
  • Zeichen, die gegen die guten Sitten oder die öffentliche Ordnung verstoßen
  • Hoheitszeichen und ähnliche Symbole

Warum die Markenanmeldung unverzichtbar ist

Das Eintragen Ihrer Marke bietet umfassenden Schutz gegen Nachahmer und verhindert, dass unbefugt in Ihre Markenrechte eingegriffen wird. Durch die Markeneintragung erhalten Sie das gesetzliche Recht, gegen Dritte vorzugehen, die ein gleiches oder ähnliches Zeichen für gleiche oder ähnliche Waren bzw. Dienstleistungen verwenden.

Résumé

Der Schutz Ihrer Marke ist ein kritischer Faktor für den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens. Durch die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und die Anmeldung Ihrer Marke beim Österreichischen Patentamt können Sie sicherstellen, dass Ihre innovativen Ideen, Produktnamen und Geschäftsmodelle in Österreich effektiv geschützt sind.

GmbH mit Privileg vs. Reguläre GmbH: Ein Überblick

Die Unterschiede zwischen gründungsprivilegierten und regulären GmbHs sind für viele Unternehmer von zentraler Bedeutung. In diesem Beitrag werden wir die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale dieser beiden Unternehmensformen erörtern.

Stammkapital und Stammeinlagen

Grundsätzlich beträgt das Stammkapital für beide GmbH-Varianten 35.000 EUR. Die gründungsprivilegierte GmbH bietet jedoch eine Besonderheit:

  • Bei der gründungsprivilegierten GmbH kann in der Gründungs-Errichtungserklärung festgelegt werden, dass das Stammkapital auf 10.000 EUR reduziert wird.
  • Mindestens 5.000 EUR dieses Betrags müssen sofort in bar eingezahlt werden.
  • Sacheinlagen sind bei dieser Form der GmbH nicht zulässig.
  • Dieses Gründungsprivileg gilt maximal zehn Jahre ab der Eintragung der Gesellschaft in das Firmenbuch.

Mindest-Körperschaftssteuer (KÖSt)

Die gründungsprivilegierte GmbH bietet finanzielle Vorteile in Bezug auf die KÖSt:

  • In den ersten fünf Jahren beträgt die Mindest-KÖSt nur 500 EUR pro Jahr.
  • In den darauffolgenden fünf Jahren steigt sie auf 1.000 EUR jährlich oder 250 EUR pro Quartal.
  • Danach gilt die übliche Mindest-KÖSt von 1.750 EUR.

Haftungsregelungen

In Bezug auf die Haftung gibt es keine Unterschiede zwischen den beiden GmbH-Varianten:

  • Gesellschafter haften nur bis zur Höhe ihrer Einlage.
  • Ihr Privatvermögen ist nicht betroffen.
  • Bei einer Insolvenz während des ersten Jahrzehnts haften die Gesellschafter einer gründungsprivilegierten GmbH nur mit ihren Stammeinlagen von 10.000 EUR, falls die Erhöhung auf 35.000 EUR noch nicht vorgenommen wurde.

Zusammenfassung: Schlüsselunterschiede

  • GmbH „regulär“: Erfordert ein Stammkapital von mindestens 35.000 EUR, wovon mindestens 50% bei Gründung in bar bezahlt werden müssen. Sacheinlagen sind zulässig.
  • Gründungsprivilegierte GmbH: Eingeführt im März 2014; erfordert ein Stammkapital von mindestens 35.000 EUR, aber eine Gründung mit nur 10.000 EUR ist zulässig. Von diesem Betrag müssen mindestens 50% in bar eingezahlt werden. Es gibt reduzierte Körperschaftssteuersätze in den ersten zehn Jahren und niedrigere Gründungskosten.

Online GmbH-Gründung in Österreich: Ein umfassender Leitfaden

Die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in Österreich erfordert bestimmte Schritte und Dokumente. Dazu gehört insbesondere ein Gesellschaftsvertrag oder eine Erklärung über die Errichtung der Gesellschaft. Dieses Dokument muss von einem Notar mitunterzeichnet werden und Mindestinhalte wie Sitz der Gesellschaft, Unternehmensgegenstand, Stammeinlage und Namen der Gesellschafter enthalten.

Möglichkeit der Online-Gründung: Wann ist ein Notar nicht erforderlich?

Die Gründung einer GmbH in Österreich kann in bestimmten Fällen auch online und ohne Notar erfolgen. Dies ist möglich, wenn die Gründung durch eine natürliche Person erfolgt, die gleichzeitig der einzige Gesellschafter ist. In diesem Fall kann die Gründungserklärung online abgegeben und mit einer elektronischen Signatur (über Bürgerkarte oder Handy-Signatur) bestätigt werden.

Schritte für die vereinfachte Online-Gründung

Der erste Schritt zur vereinfachten Online-Gründung besteht darin, eine Bank aufzusuchen. Dort identifiziert sich der Gründer mit einem amtlichen Lichtbildausweis, zahlt die Stammeinlage ein und hinterlegt eine Musterunterschrift. Die erforderliche Stammeinlage beträgt bei einer „normalen“ GmbH derzeit 35.000 EUR, wobei bei der Gründung 17.500 EUR in bar einzuzahlen sind. Für eine gründungsprivilegierte GmbH reduziert sich der Einzahlungsbetrag auf 5.000 EUR.

Übermittlung von Daten an das Firmenbuchgericht

Nachdem der Gründer die Stammeinlage eingezahlt hat, leitet die Bank die Identifizierungsdaten, die Bankbestätigung und die Musterunterschrift an das zuständige Firmenbuchgericht weiter. Über das Unternehmensserviceportal (USP) der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) kann der Gründer dann die Gründungserklärung sowie den Antrag auf Eintragung der Gesellschaft elektronisch übermitteln.

Abschluss: Zahlung der Gebühren und mögliche Förderungen

Zum Abschluss sind die anfallenden Gebühren für die Eintragung der GmbH zu entrichten. Diese können mittels Einzugsermächtigung von einem vom Firmenkonto abweichenden Konto beglichen werden. Falls der Gründer Anspruch auf Förderungen nach dem Neugründungsförderungsgesetz hat, können die Gebühren entfallen.

Résumé

Die GmbH-Gründung in Österreich kann sowohl klassisch mit Notar als auch online ohne Notar erfolgen. Je nachdem, welche Voraussetzungen erfüllt sind, variieren die erforderlichen Schritte und Gebühren.

Kosten und Dokumente bei der Gründung einer österreichischen GmbH: Ein Leitfaden für Gründer

In der Praxis ist besonders bei Start-Ups und jungen Gründern ein Bedarf nach voller Kostentransparenz vorhanden, wenn es um die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) geht. In diesem Blogartikel bieten wir Ihnen eine kurze Übersicht über die verschiedenen Gründungskosten und erforderlichen Dokumente.

Hauptbestandteile der Gründungskosten

Die Gesamtkosten für die Gründung einer GmbH setzen sich im Wesentlichen aus drei Teilen zusammen:

  1. Honorar für die Erstellung und Verhandlung des Gesellschaftsvertrags und Begleitdokumente
  2. Notarhonorar für den Notariatsakt und die Beglaubigung von Unterschriften
  3. Gerichtsgebühren

Gesellschaftsvertrag: Ein zentrales Dokument

Für die Gründung einer GmbH in Österreich ist es zwingend erforderlich, einen Gesellschaftsvertrag zu erstellen. Weiterhin muss eine Musterzeichnung der zukünftigen Geschäftsführer vorliegen und ein Antrag an das Firmenbuchgericht auf Eintragung der Gesellschaft gestellt werden.

Kosten für den Rechtsanwalt

Wird ein Rechtsanwalt für die Erstellung des Gesellschaftsvertrags beauftragt, ist dessen Honorar grundsätzlich frei verhandelbar. Abhängig vom voraussichtlichen Aufwand können die Kosten für diese Leistung bei etwa EUR 600 zuzüglich USt beginnen.

Zusätzliche Vereinbarungen: Gesellschaftervereinbarung und Syndikatsvertrag

Viele zukünftige Gesellschafter entscheiden sich zusätzlich für den Abschluss einer Gesellschaftervereinbarung oder eines Syndikatsvertrags. Solche Vereinbarungen müssen nicht im Firmenbuch veröffentlicht werden, was sie ideal für die Regelung vertraulicher Inhalte macht.

Notarkosten

Der Gesellschaftsvertrag muss in Form eines Notariatsakts errichtet werden. Die Unterschriften auf den Musterzeichnungen und dem Firmenbuchantrag müssen beglaubigt werden, was die Einbindung eines Notars erforderlich macht. Viele Notare sind auch bereit, ein Pauschalhonorar für ihre Dienstleistungen zu vereinbaren.

Gerichtsgebühren: Der letzte finanzielle Posten

Als letzter Punkt müssen die Gerichtsgebühren für die Eintragung der Gesellschaft im Firmenbuch berücksichtigt werden. Diese Gebühren variieren je nach den einzutragenden Informationen, betragen jedoch ungefähr EUR 424 für eine GmbH mit zwei Gesellschaftern und einem Geschäftsführer.

Résumé

Insgesamt sollte man für die Gründung einer österreichischen GmbH unter Einbeziehung eines Rechtsanwalts mit Kosten in Höhe von mindestens EUR 1.900 rechnen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die tatsächlichen Kosten je nach individuellen Gegebenheiten variieren können.

Whistleblowing 2023: Ihr Leitfaden

Ab Sommer 2023 trat eine neue Regelung in Kraft: Unternehmen ab einer bestimmten Größe sind gesetzlich verpflichtet, ein Whistleblowing-System einzuführen. Dies ermöglicht den Beschäftigten, Hinweise auf unethisches oder rechtswidriges Verhalten im Unternehmen sicher weiterzuleiten. So können Missstände frühzeitig erkannt und kostspielige Konsequenzen vermieden werden. Wir bieten Ihnen umfassende Dienstleistungen, um Ihr Unternehmen in diesem wichtigen Bereich abzusichern.

Unsere Dienstleistungen im Überblick

Unsere Expertise im Bereich des HinweisgeberInnenschutzgesetzes (HSchG) umfasst eine breite Palette an Dienstleistungen:

Rechtsberatung nach HSchG: Compliance sicherstellen

Unser Team bietet Ihnen eine tiefgehende Analyse der gesetzlichen Anforderungen und Pflichten, die durch das HSchG für Ihr Unternehmen relevant sind. Wir sorgen dafür, dass Sie alle Vorgaben erfüllen und rechtlich auf der sicheren Seite sind.

Implementierung von Whistleblower-Systemen: Maßgeschneiderte Lösungen

Ein effektives Whistleblower-System ist entscheidend, um potenzielle Missstände frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Wir unterstützen Sie bei der Planung und Umsetzung eines Systems, das sowohl den gesetzlichen Anforderungen entspricht als auch den Schutz der Hinweisgeber sicherstellt.

Datenschutz: Sensible Daten sicher verarbeiten

Der Schutz personenbezogener Daten ist ein kritischer Faktor bei der Implementierung von Whistleblower-Systemen. Unsere Datenschutzexperten beraten Sie bei der rechtskonformen Verarbeitung sensibler Informationen.

Vertretung bei Streitfällen: Ihre Interessen durchsetzen

Sollten Konflikte im Zusammenhang mit Whistleblowing auftreten, stehen wir Ihnen als erfahrene Rechtsvertretung zur Seite.

Résumé

Unser Team ist spezialisiert auf individuell angepasste Lösungen, die den spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen Ihres Unternehmens gerecht werden. Wir verstehen die Bedeutung eines effektiven Hinweisgeberschutzes und sind bestrebt, Ihnen dabei zu helfen, ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld zu schaffen und proaktiv mögliche Missstände anzugehen.

Leitfaden für den Due Diligence-Prozess

Die Due Diligence-Prüfung ist ein wesentlicher Bestandteil jedes Kauf- oder Verkaufsprozesses in der Wirtschaft. Dabei kann es sowohl eine Käufer- als auch eine Verkäufer-Due Diligence (BDD bzw. VDD) geben. Der genaue Ablauf ist von verschiedenen Faktoren abhängig, einschließlich des Umfangs der Prüfung und ob es sich um eine BDD oder VDD handelt. Im Folgenden haben wir den allgemeinen Prozess skizziert, um Ihnen einen Überblick zu geben.

Ablauf der Buyer Due Diligence (BDD)

Im ersten Schritt zieht der potenzielle Käufer spezialisierte Berater hinzu. Dazu gehören in der Regel Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.

Bevor die Prüfung beginnt, wird eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnet, um die vertraulichen Informationen zu schützen.

Die hinzugezogenen Berater erstellen eine Liste der benötigten Informationen.

Der Verkäufer sammelt und stellt die angeforderten Unterlagen bereit.

Der Verkäufer stellt die Unterlagen in einem sicheren Datenraum zur Verfügung, damit der Käufer und dessen Berater diese prüfen können.

Offene Fragen werden im Rahmen eines Q&A-Prozesses geklärt und die erhaltenen Antworten bewertet.

Abschließend erstellt das Team des Käufers einen umfassenden Bericht über die durchgeführte Due Diligence.

Ablauf der Vendor Due Diligence (VDD)

Auch bei der VDD zieht der Verkäufer Berater hinzu.

Der Verkäufer stellt die notwendigen Unterlagen für die Berater zur Verfügung.

Die Berater werten die bereitgestellten Unterlagen aus.

Identifizierte Risiken werden behoben, beispielsweise durch kleinere Umstrukturierungen oder das Abarbeiten von Optimierungspotenzialen.

Basierend auf der Analyse wird ein möglicher Kaufpreisrahmen ermittelt.

Der erstellte Bericht wird an potenzielle Käufer übergeben, allerdings erst nach Unterzeichnung einer Vertraulichkeitsvereinbarung.

Due Diligence aus unterschiedlichen Perspektiven: Käufer und Verkäufer

Die Durchführung einer Due Diligence-Prüfung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder geschäftlichen Transaktion. Dieser Prozess kann je nach Initiator variieren – Käufer oder Verkäufer. In diesem Artikel erfahren Sie, wer die Due Diligence-Prüfung in Auftrag gibt und wie sie sich auf den Gesamtprozess der Transaktion auswirkt.

Käufer Due Diligence: Auf der Suche nach Risiken

Die Käufer Due Diligence, auch bekannt als Buyer Due Diligence oder Buy Side Due Diligence, findet statt, wenn der potenzielle Käufer die Prüfung in Auftrag gibt. Dieser Prozess zielt darauf ab, mögliche Risiken zu identifizieren, die den Wert des Unternehmens mindern könnten. Hierbei kann es sich um Faktoren handeln, die vor der Transaktion beseitigt werden müssen oder die während des Verkaufsprozesses angemessen berücksichtigt werden müssen, zum Beispiel durch Garantien oder Freistellungsverpflichtungen. Wenn dabei gravierende Risiken entdeckt werden, können diese Deal Breaker die Verhandlungen sogar zum Scheitern bringen.

Verkäufer Due Diligence: Vorbereitung auf den Verkauf

Die Vendor Due Diligence oder Verkäufer Due Diligence findet vor der Käufer Due Diligence statt und wird vom Verkäufer initiiert. Der Verkäufer strebt mit dieser Prüfung eine objektive Bewertung seines Unternehmens an. Die Identifikation potenzieller Risiken, die den Verkaufsprozess oder den gewünschten Verkaufspreis beeinträchtigen könnten, ist hierbei von großer Bedeutung. Diese Risiken sollten vor der Kontaktaufnahme mit potenziellen Käufern erkannt und beseitigt werden. Zudem kann der Verkäufer durch diesen Prozess wertsteigernde Potenziale erkennen und optimieren.

Die Rolle des Vendor Due Diligence-Berichts

Der VDD-Bericht, oft auch als Fact Book bezeichnet, wird potenziellen Käufern nach Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung zu Beginn der Verhandlungen vorgelegt. So erhalten sie einen transparenten und fundierten Überblick über das Zielunternehmen. Diese Praxis hat sich in Bieter- und Auktionsverfahren als Standard etabliert.

Das Ergebnis der Due Diligence aus Verkäuferperspektive

Durch die Durchführung der Vendor Due Diligence kann der Verkäufer potenzielle Risiken identifizieren und eliminieren, bevor der Käufer sie entdeckt. Auf diese Weise kann er eine effektive Verkaufsstrategie gemeinsam mit seinen Beratern erarbeiten und hat eine klare Verhandlungsposition.

Relevanz der Due Diligence für den Käufer

Obwohl der VDD-Bericht von externen Beratern erstellt wird, sollte der Käufer trotzdem eine eigene, wenn auch reduzierte, Prüfung durchführen. Denn es ist wichtig zu verstehen, dass jede Due Diligence-Prüfung einzigartig ist und bestimmte Aspekte erfordert, die für die spezifischen Bedürfnisse des Käufers relevant sind.

Full Scope vs. Red Flag: Due Diligence-Modelle im Vergleich

Im Kontext von Unternehmenskäufen und -investitionen ist die Due Diligence ein zentrales Element. Dabei stehen insbesondere zwei Modelle im Fokus: Die „Full Scope Due Diligence“ und die „Red Flag Due Diligence“. Doch was zeichnet diese beiden Optionen aus und wie unterscheiden sie sich?

Red Flag Due Diligence: Identifizierung von Deal Breakern

Das Hauptziel der Red Flag Due Diligence besteht darin, potenzielle Deal Breaker zu identifizieren. Im Gegensatz zur Full Scope Due Diligence wird hierbei auf eine umfassende und erläuternde Darstellung der Unternehmensstruktur verzichtet. Die Red Flag Due Diligence eignet sich besonders dann, wenn aus bestimmten Gründen (beispielsweise aus Zeitgründen) auf eine vollständige Due Diligence verzichtet werden soll.

Kombinationsmodelle: Maßgeschneiderte Lösungen

Selbstverständlich sind auch Kombinationen aus beiden Modellen möglich. In bestimmten Fällen können spezifische Bereiche detaillierter ausgestaltet werden, vor allem wenn sie von besonderer Bedeutung sind oder es Hinweise auf spezifische Risiken gibt.

Effizienz durch gestaffeltes Vorgehen

Ein gestaffeltes Vorgehen kann aus Gründen der Effizienz und Kostensenkung vorteilhaft sein. Es ist sinnvoll, zunächst mit einer Red Flag Due Diligence zu beginnen. Wenn keine Deal Breaker ersichtlich sind und der Entschluss zum Kauf des Unternehmens gefestigt ist, kann anschließend in eine Full Scope Due Diligence übergegangen werden.

Résumé

Die Wahl zwischen Full Scope und Red Flag Due Diligence hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Zeit, Ressourcen und die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Falls. Mit einem klaren Verständnis dieser Optionen können Unternehmen effektiv entscheiden, welche Methode für ihre spezifische Situation am besten geeignet ist.

Die Vielfältigkeit der Due Diligence

Lupe über einer ein Euro Münze

Im Prozess einer Unternehmensübernahme oder Fusion ist die Due Diligence Prüfung von entscheidender Bedeutung. Bei dieser Prüfung werden alle wichtigen Aspekte des Zielunternehmens, einschließlich seiner rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Aspekte, genauestens analysiert.

Die Durchführung einer Due Diligence wird in der Regel von externen Beratern übernommen und abhängig von verschiedenen Faktoren, wie der Größe des Zielunternehmens und seinem Geschäftsbereich, kann der Prüfumfang variieren. Dieser Blogbeitrag wird die Schlüsselbereiche beleuchten, die in einer Due Diligence Prüfung abgedeckt werden.

Legal Due Diligence

Die Legal Due Diligence nimmt eine eingehende Analyse der rechtlichen Aspekte des Zielunternehmens vor. Hierzu gehören die gesellschaftsrechtliche Struktur, die Organe der Gesellschaft, arbeitsrechtliche Aspekte, Verträge mit Kunden und Lieferanten, die Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen und vieles mehr.

Tax Due Diligence

Die Tax Due Diligence konzentriert sich auf die aktuelle steuerliche Situation des Zielunternehmens sowie die möglichen zukünftigen steuerlichen Entwicklungen. Sie kann als eine Art vorgezogene Betriebsprüfung angesehen werden.

Financial Due Diligence

Im Rahmen der Financial Due Diligence wird die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Zielunternehmens analysiert. Dies ist besonders wichtig für die Berechnung des Kaufpreises und der Kaufpreismodalitäten.

Commercial Due Diligence

Die Commercial Due Diligence bietet eine eingehende Analyse des Geschäftsmodells und des Marktes des Zielunternehmens. Sie prüft insbesondere die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und ist oft eng mit der Financial Due Diligence verknüpft.

Environmental Due Diligence

Die Environmental Due Diligence befasst sich mit der Beurteilung der Umweltrisiken, die das Zielunternehmen mit sich bringt oder denen es ausgesetzt ist.

Technical Due Diligence

Die Technical Due Diligence analysiert den technischen Zustand der Betriebsanlagen des Zielunternehmens, erstellt Prognosen über die verbleibende Nutzungsdauer und überprüft die Qualität der hergestellten Produkte.

Compliance Due Diligence

Die Compliance Due Diligence prüft potenzielle Compliance-Risiken und Verstöße des Zielunternehmens, einschließlich Verstöße gegen Wettbewerbs-, Kartell- und Datenschutzrecht sowie Korruptionsdelikte und Geldwäsche.

Résumé

Schließlich ist es wichtig zu betonen, dass eine optimale Vertragsgestaltung nur durch die im Rahmen der Due Diligence gewonnenen Erkenntnisse möglich ist. Abhängig von der Größe, Struktur und Branche des Zielunternehmens, muss der Prüfungsinhalt entsprechend angepasst werden.