Eheverträge genießen oft einen weniger positiven Ruf, da sie hauptsächlich von der wirtschaftlich stärkeren Partei erwirkt werden. Sie bieten jedoch auch die Möglichkeit, eine gerechte Lösung für beide Seiten zu finden.
Der Ehevertrag
Trotz des allgemeinen negativen Rufs sind Eheverträge keineswegs ohne Wert. Im Gegenteil, sie sind tatsächlich ein wichtiger Teil der Ehe. Denn ob man es wahrhaben will oder nicht, die Ehe ist ein Vertrag. Warum sollte man also nicht mitentscheiden, was darin enthalten sein sollte?
Wann sollte man einen Ehevertrag in Betracht ziehen?
Menschen, die heiraten, tun dies oft aus Liebe. Aber die Ehe ist nicht nur eine Liebeserklärung. Es ist auch eine rechtliche Vereinbarung. Es ist wichtig zu beachten, dass in Österreich immer noch das Verschuldensprinzip gilt. Dies bedeutet, dass man bei einer Scheidung nur unter bestimmten Umständen Anspruch auf Unterhalt hat. Dies kann zu unerwünschten Konflikten und Enttäuschungen führen, besonders wenn man nicht nachweisen kann, dass der andere Partner „schuld“ ist. Daher kann der Abschluss eines Ehevertrags in solchen Situationen eine gerechtere Lösung bieten.
Ausgewogene Eheverträge: Der Schlüssel zur Gerechtigkeit
Eheverträge werden oft vom wirtschaftlich stärkeren Teil initiiert, um sich im Falle einer Scheidung abzusichern. Das ist verständlich und nicht verwerflich. Insbesondere bei erheblichen Unterschieden in den Einkommensverhältnissen oder beim Besitz von Immobilien wird ein Ehevertrag empfohlen. Aber es ist wichtig, dass diese Vereinbarungen fair und ausgewogen sind.
Der faire Umgang mit Eheverträgen
Ein guter Tipp für den Umgang mit Eheverträgen ist, fair zu sein. Jemanden unter Druck zu setzen oder zu zwingen, einen Vertrag zu unterschreiben, ist absolut nicht akzeptabel. Eheverträge führen zu einer guten Einigung, die auch vor Gericht Bestand hat, wenn sie möglichst ausgeglichen sind. Bei einem Ehevertrag ist es auch sinnvoll, alle paar Jahre die Situation neu zu bewerten.
Résumé
Vielleicht ist es an der Zeit, das Bild des Ehevertrags zu überdenken. Mit einer rechtlichen Vereinbarung können Ehepartner nicht nur regeln, wer im Falle einer Scheidung etwas erhält, sondern auch, wie das gemeinsame Vermögen fair verteilt wird. Ohne Schlammschlacht. Das kann auch als eine Form des Liebesbeweises gesehen werden. Es ist daher wichtig, den Wert und die Vorteile eines Ehevertrags zu erkennen und zu schätzen.